Die Versorgung der Bevölkerung in den Megastädten mit ausreichender und gesunder Ernährung ist eine Schlüsselfrage dieses Jahrhunderts. Können unter dem wachsenden Globalisierungsdruck Menschen in Stadt und Land noch frei wählen, wie sie sich ernähren? Ernährung in der Stadt funktioniert nicht ohne ländliche Landwirtschaft. Haben die ländlichen Erzeugerinnen und Erzeuger die Kontrolle darüber, was sie an bauen und verkaufen, oder sind sie abhängig von Saatgut und Düngemitteln multinationaler Konzerne und den Standards der Supermarktketten? Und welche Wahl haben die Verbraucherinnen und Verbraucher?
Wie diese Broschüre zeigt, gilt es bei der Frage, wie die wachsende Stadtbevölkerung ernährt werden kann, die Rolle der familienbetriebenen Landwirtschaft anzuerkennen. Diese Betriebe produzieren heute weltweit etwa 80 Prozent der globalen Nahrungsmittel und ernähren somit zu einem großen Teil auch die städtische Bevölkerung. Urbane Landwirtschaft allein wird den Hunger der Menschen in der Stadt nicht stillen können. Damit kleinbäuerliche Familienbetriebe für ihre regional angebauten frischen Lebensmittel Abnehmer finden, muss der Einfluss der großen Konzerne auf die gesamte Nahrungsmittelkette zurückgewiesen und bäuerliches Engagement gefördert werden. Verlässliche und faire Liefer- und Wertschöpfungsketten sind nötig, um die Nachfrage in den Städten und die Versorgung aus den ländlichen Regionen zu verbinden
Für eine gesunde Ernährung der Menschen in der Stadt ist eine Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten wichtig. Über informelle Märkte versorgt sich besonders die arme städtische Bevölkerung mit frischen Produkten. Der Staat ist gefordert, mit Systemen sozialer Sicherheit ihr Recht auf ausgewogene Ernährung zu sichern. Das gilt besonders für Frauen, die in der Regel für die Ernährung ihrer Familien zuständig sind und in der Stadt mit der doppelten Herausforderung, mit Erwerbsarbeit Einkommen zu verdienen und ihre Familien ernähren zu können, konfrontiert sind.
Die Broschüre ist hier zu finden: Brot für die Welt