Buchlektorat

Hier finden sich eine Auswahl von Titeln, die ich in den letzten Jahren lektoriert habe. Für den Brandes & Apsel Verlag habe ich zuvor über viele Jahre lang Publikationen über Globalisierung, insbesondere Afrika, Flucht, Migration und Kulturaustausch betreut.

Reguliertes Chaos – ein Essay

Koloniale Denk- und Verhaltensmuster wirkten bis heute nach, so der Sozialwissenschaftler Wolfgang Gieler. Er identifiziert diese in der Wissenschaft und auch in der praktischen Entwicklungszusammenarbeit und wirbt für mehr Offenheit gegenüber anderen Verständnissen von Kultur und Wirtschaft.

Untie to Tie

Aïcha Diallo, Annika Niemann, Miriam Shabafrouz (Hrsg.): In Lehrplänen und Schulbüchern werden gesellschaftliche Zusammenhänge sichtbar, zu denen auch Überbleibsel aus kolonialen Zeiten gehören. Auf welche Weise sich koloniale Kontinuitäten diskursiv, bild- und sprachpolitisch niederschlagen, untersuchen die Autor*innen dieses Sammelbandes aus Kunst, Bildung und Wissenschaft mit dem Ziel, ihnen alternative Bilder entgegenzusetzen und neue Sichtweisen zu stärken.

Wie der Klimawandel die Fischerei verändert

Auswirkungen auf die Ernährungsquelle Meer. Eine Broschüre von Brot für die Welt und Fair Oceans. Autor: Onno Groß

Auch die Welternährungsorganisation FAO bestätigt, dass die marinen Klimaveränderungen wie Sauerstoffabnahme, Versauerung oder Temperaturanstieg im Laufe dieses Jahrhunderts erhebliche Folgen für die Sicherung der Ernährung durch proteinreichen Meeresprodukte nicht nur an den Küsten haben werden. Dies betrifft momentan insbesondere die Menschen in den
Entwicklungsländern entlang des Äquators. Hier sind die negativen Folgen schon jetzt oder recht bald zu spüren. Die Verbreitungsgebiete und die Größe der Fischbestände werden sich verändern, zusätzlich werden Küstenökosysteme massiv geschädigt. Je größer die Abhängigkeit der Länder und Küstenregionen vom Fisch als Nahrungs- und Einkommensquelle ist und je geringer die Möglichkeiten vor Ort sind, auf die Klimaveränderungen zu reagieren, umso dramatischer ist die existenzielle Bedrohung. Eine ganze Reihe von Entwicklungsländern, darunter viele Inselstaaten, zählt daher zur Gruppe jener Länder, die durch den marinen Klimawandel am stärksten gefährdet sind. Nicht nur die Ernährungssicherheit und die Einkommen, sondern auch die Küstensiedlungen selbst sind durch häufigere und höhere Fluten infolge der Klimaextreme bedroht. Mit den Inseln und Küstengebieten verschwinden auch Gemeinschaften, soziale Netzwerke, letztlich ganze Kulturen.

Diese Studie möchte dazu beitragen, dass die Folgen der Klimakatastrophe für den Fischfang als Nahrungs- und Einkommensquelle stärker in den Fokus entwicklungs- und klimapolitischer Diskussionen und Entscheidungen, insbesondere bei den UN-Klimaverhandlungen, rücken. Küstenbewohner*innen, Fischer und Frauen im Verarbeitungssektor machen vielerorts die Erfahrung, dass die Grenzen ihrer Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel bereits erreicht sind. Zudem stellen der Landverlust an den Küsten, die Zerstörung der Korallenriffe und die Wanderung von Fischschwärmen nach Norden oft irreparable Verluste dar, für die die betroffenen Menschen entschädigt werden müssen.

Während die Industriestaaten sich verpflichtet haben, für die Minderung von Treibhausgasen und für Anpassungsprojekte Finanzmittel für Entwicklungsländer zur Verfügung zu stellen, weigern sie sich, für die Bewältigung von Klimaschäden oder die Entschädigung von klimabedingten Verlusten einen neuen Finanzierungsarm im Rahmen des Pariser Klimaabkommen zu schaffen. Die von und an den Weltmeeren lebenden Menschen werden mit den Folgen der Klimakrise alleine gelassen und können neben der ohnehin unterfinanzierten Nothilfe nur auf freiwillige Zusagen hoffen.

Aus dem Vorwort der Broschüre. Weiter lesen:

Katja Maurer | Andrea Pollmeier

Haitianische Renaissance

Der lange Kampf um postkoloniale Emanzipation

Zu Wort kommen u.a. Raoul Peck, Gary Victor, Suzy Castor, Yanick Lahens, Ricardo Seitenfus, Fritz Jean Alphonse
Aufstände der Zivilgesellschaft von Kairo bis Port-au-Prince fordern bei aller Unterschiedlichkeit eine neue Dekolonisierung, die die Normen, die die Haitianische Revolution 1804 gesetzt hat, zu einer gelebten Praxis werden lassen. 

Zu Wort kommen u.a. Raoul Peck, Gary Victor, Suzy Castor, Yanick Lahens, Ricardo Seitenfus, Fritz Jean Alphonse

Aufstände der Zivilgesellschaft von Kairo bis Port-au-Prince fordern bei aller Unterschiedlichkeit eine neue Dekolonisierung, die die Normen, die die Haitianische Revolution 1804 gesetzt hat, zu einer gelebten Praxis werden lassen.  Was dazu von Haiti aus zu lernen und beizutragen ist, zeichnet dieses Buch in Essays, Reportagen und Interviews nach.

„Die Haitianische Revolution in das Bewusstsein der Welt zurückzuholen, heißt, die Idee der Menschenrechte zu dekolonisieren und zu einem gemeinsamen Horizont zu machen.“

»Haitianische Renaissance ist kein Geschichtsbuch im strengen Sinn. Die 20 jeweils auch einzeln lesbaren Analysen, Interviews und Kommentare werfen ein neues Licht auf die Gegenwart des Inselstaats. (…) Derzeit wird auch in Hilfsorganisationen wieder über Rassismus und die Kontinuität kolonialer Denkweisen diskutiert. Auch für diese Debatte erscheint das lesenswerte Buch zur richtigen Zeit.«

(Moritz Elliesen, weltsichten, 10/2020)

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Thomas Kruchem

Wie Menschen weltweit das Klima retten

Licht-Bringer, Wald-Macher, Wasser-Kämpfer

Aus aller Welt prasseln Katastrophenmeldungen zum Klimawandel auf uns ein; man könnte jede Hoffnung verlieren. Doch es gibt, abseits der Weltöffentlichkeit, Menschen, die unter  schwierigsten Umständen Beeindruckendes leisten, um unser Klima zu schützen.

Aus aller Welt prasseln Katastrophenmeldungen zum Klimawandel auf uns ein; man könnte jede Hoffnung verlieren. Doch es gibt, abseits der Weltöffentlichkeit, Menschen, die unter  schwierigsten Umständen Beeindruckendes leisten, um unser Klima zu schützen. Solche erfolgreichen, über die Erde verteilten Initiativen mit ihren Menschen machen Mut. Thomas Kruchem hat sie besucht.

„Das Buch ist eine Mischung aus Reisetagebuch und Sachbuch. Reportageähnliche Beschreibungen von Landschaften und Menschen stehen neben Stellungnahmen von Aktivisten und manchmal auch Schilderungen persönlicher Erlebnisse des Autors im Projektland. Die Szenen vermitteln einen lebendigen Eindruck von den Menschen hinter den Projekten, von ihren Hoffnungen und Sorgen. Das Projekt „Klima retten“ erscheint fassbarer, da Kruchem es von der globalen auf die örtliche Ebene herunterbricht und engagierte Menschen zu Wort kommen lässt – von der bolivianischen Schneiderin mit Regenwassertanks auf dem Dach bis zur haitianischen Bäuerin. Darüber hinaus lässt der Autor Experten von nichtstaatlichen Organisationen sowie aus Wissenschaft und Politik zu Wort kommen.“ (WELT-SICHTEN)

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Wie Menschen weltweit das Klima retten
medico international (Hg.)

Fit für die Katastrophe?

Kritische Anmerkungen zum Resilienzdiskurs im aktuellen Krisenmanagement

Die Idee der Resilienz, die in den Umwelt- und Sozialwissenschaften anfangs durchaus sinnvolle Beiträge geleistet hat, wird mehr und mehr von einer Politik vereinnahmt, die

Die Idee der Resilienz, die in den Umwelt- und Sozialwissenschaften anfangs durchaus sinnvolle Beiträge geleistet hat, wird mehr und mehr von einer Politik vereinnahmt, die gar nicht mehr den Anspruch erhebt, Alternativen zur herrschenden Krisendynamik zu denken. Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes untersuchen diese Entwicklung aus der Perspektive ihrer jeweiligen Disziplinen wie der Psychologie, Pädagogik, Sicherheitspolitik, Ökologie, humanitären Hilfe und Migrationsforschung.

Mit Beiträgen von Philippe Bourbeau, Thomas von Freyberg, Thomas Gebauer, Diana Hummel, Usche Merk, Chris Methmann, Mark Neocleous, Angela Oels, Klaus Ottomeyer und Luise Reddemann

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Fit für die Katastrophe