In unserer Sendung blättern wir anhand seiner Biographie, seinen Erinnerungen, Videoausschnitten und mit Musik über das bewegte Leben bedeutenden Polarforschers auf, der als einer der ersten Menschen 1909 den Nordpol erreichte.
Matthew Alexander Henson wurde am 8. August 1866 auf einer Farm in Maryland am Ende des US-amerikanischen Bürgerkriegs geboren. Im Alter von 20 Jahren hatte er bereits mehrere Länder in Asien, Afrika, Europa und Amerika besucht, zunächst als Kajütenjunge, dann als erfahrener Seemann. Als junger Mann lernte er den US-Marineoffizier Robert Peary kennen und begleitete ihn auf Expeditionen, zunächst nach Mittelamerika und dann in die Arktis.
Im Jahr 1909 brachen sie zu ihrem achten Versuch auf, den Nordpol von Grönland aus zu erreichen, unterstützt von einer Mannschaft aus einheimischen Inuit-Jägern und einigen hundert Hunden. Henson war an der Spitze der fünfwöchigen Expedition, hatte alle Schlitten gebaut und wachte nach großen Anstrengungen unter harten Bedingungen auf, um festzustellen, dass seine Messungen anzeigten, dass der Gipfel der Welt, der Nordpol, direkt hinter ihrem Lager lag. Er rammte daraufhin die US-Flagge in den Boden, um die Stelle zu markieren.
Nachdem die Nordpol Expedition erfolgreich verlaufen war, und Matthew Alexander Henson stolz darauf war als erster und als schwarzer Mensch die US-amerikanische Flagge am Nordpol, am Dach der Welt, angebracht zu haben, beschreibt er in seinen Erinnerungen, dass sich das Verhältnis zu Captain Peary merklich abkühlt und dieser seine Leistung privat wie öffentlich ignoriert. Henson war deprimiert, dass zweiundzwanzig Jahre Freundschaft so schnell vergehen konnten, und noch niedergeschlagener war er, als er nach Hause in die USA zurückkehrte und feststellen musste, dass Peary die ganze Anerkennung für ihre gemeinsame Arbeit erhielt. Es dauerte viele Jahre, bis sich die Amerikaner Henson öffentlich ehrten und ihm ein würdiges Denkmal setzten. Der Geschichtsinterpret und Schauspieler Keith Henley spielt den Entdecker, Handwerker und Autor in einem Video für die Reihe Making Waves: Chautauqua 2019 anhand der fesselnden Memoiren von 1912, A Negro Explorer at the North Pole nach. Sie lesen sich wie ein Boy’s Own Adventure Buch.