Keine Lizenz zum Fischen im Senegal

Überall in Ländern des globalen Südens wenden Schiffseigner einen legalen Trick an, um Fang-Lizenzen in fremden afrikanischen Gewässern. Im Senegal haben Umwelt- und Fischereiverbände verhindert, dass die Regierung neu beantragte Fanglizenzen ausländischer Fangschiffe nicht erteilt. Was war passiert?

In der Regel vergibt die Regierung des Senegals keine Fanglizenzen an ausländische Schiffe, da die 15.000 Pirogen und einige industrielle Schiffe unter senegalesischer Flagge ausreichen, um die Gewässer vor der Küste zu befischen. Ausgenommen davon sind Fangquoten für den weiter draußen schwimmenden Thunfisch und für 1.500 Tonnen Seehecht, festgelegt im Fischereiabkommen zwischen der EU und Senegal. Im April 2020 erließ die Regierung eine Reihe von Beschränkungen, um die COVID-19-Pandemie einzuschränken. Zu diesem kritischen Zeitpunkt wurde bekannt, dass 56 Fangschiffe, darunter 50 bis dahin unter chinesischer und zwei unter türkischer Flagge fahrend, beim zuständigen Fischereiministerium die Zuteilung einer Fangerlaubnis und einer Fangquote beantragt hatten. Zwar informierte das Fischereiministerium den Beratenden Ausschuss für die Vergabe von Fanglizenzen (CCAL), ein Gremium, in dem die wichtigsten Interessenvertreter der Fischereiwirtschaft vertreten sind, per E-Mail über den Vorgang. Doch das Vorhaben der Lizenznehmer selbst, aber auch das intransparente Vorgehen des Ministeriums riefen scharfe Kritik bei Organisationen der handwerklichen Fischerei und der Zivilgesellschaft hervor. (www.cffacape.org)

Hier geht es zum Blog, den ich für Fair Oceans und Brot für die Welt im September 2020 geschrieben habe.